Herbstliches Wildgericht mit Tiefe, Wärme und Eleganz
Wein zum Essen lebt von Balance, Tiefe und klarer Handschrift. Wein und Speisen treffen hier in einem herbstlichen Bild aufeinander, das zugleich erdig, fruchtig und wohlig ist. Zart geschmortes Hirschgulasch verbindet die würzige Aromatik des Wildbretts mit der nussigen Süße gerösteter Maronen und einer feinen Preiselbeersauce.
Das Ergebnis ist ein Gericht mit samtiger Textur, dunkler Frucht und wohlgesetzter Würze, das an langen Abenden wärmt, ohne zu beschweren. Die Sauce erhält Tiefe durch sanft eingekochten Fond, während Kräuter und Wurzelgemüse den Geschmack strukturieren. Köstlich mit Kartoffelknödeln oder cremiger Polenta, ideal für Genussmomente, in denen Essen und Wein symbiotisch wirken.
Ideale Weinbegleitung: Spätburgunder ObA (Baden, Deutschland)
Ein badischer Spätburgunder bringt genau die Finesse, die dieses Hirschgulasch verlangt: rote Beerenfrucht, ein Hauch Kakaopulver und feine Kräuterwürze, getragen von seidigen Tanninen. Seine erfrischende, aber reife Säure belebt die nussige Süße der Maronen und bindet die fruchtige Preiselbeernote, ohne je dominant zu werden.
Holznuancen – dezent und gut integriert – verleihen Struktur und Länge, während mineralische Anklänge das Wildaroma klar zeichnen. So entsteht eine harmonische Brücke zwischen Fleisch, Sauce und Beilage: elegant, präzise und lang anhaltend. Der Wein begleitet, statt zu führen – genau die Art Balance, die große Pairings auszeichnet.
Weitere Weinempfehlungen zu diesem Gericht
Blaufränkisch Mittelburgenland DAC (Burgenland, Österreich)
Kühle Würze, dunkle Kirschfrucht und eine lebendige, fein geschliffene Säure machen Blaufränkisch zu einem geradlinigen Partner. Die pikante Pfeffernote spiegelt die Wildwürze, während die straffe Struktur dem Schmorcharakter Frische gibt. Seine Tannine sind präsent, aber feinkörnig – ideal, um die saftige Textur des Gulaschs zu rahmen. Die Maronen erhalten Tiefe, die Preiselbeeren Spannung; im Nachhall zeigt sich eine herbstliche Kräuternote, die das Gericht elegant verlängert.
Pinot Noir (Central Otago, Neuseeland)
Reife rote Früchte, ein kühler Kern und kristallklare Säure zeichnen Central-Otago-Pinot aus. Die reine Frucht hebt Preiselbeere und Wurzelgemüse, während zarte Tannine dem Wild Struktur geben. Feine Rauchnoten und Unterholz ankern die Kombination im Herbstcharakter. Das Ergebnis wirkt duftig und präzise: Das Gulasch bleibt Herzstück, der Wein poliert die Konturen – saftig, straff und mit elegantem Zug am Gaumen.
Syrah, Côte Rotie AOC (Northern Rhône, Frankreich)
Pfeffrige Würze, Veilchen, dunkle Olive: Klassischer Nord-Rhône-Syrah bringt aromatische Tiefe und kühlen Grip. Seine kernige Säure und das reife, doch dichte Tannin geben dem Schmorgericht Rückgrat, ohne es zu beschweren. Zarte Rauch- und Kräuternoten verbinden sich mit Wacholder, Lorbeer und dem Wildfond. Die süß-säuerliche Preiselbeere bekommt Kontur; Maronen zeigen nussige Fülle – ein ernsthafter, charaktervoller Partner mit langem Finale.
Barbera d’Asti DOCG (Piemont, Italien)
Barbera glänzt mit saftiger Kirsche, Pflaume und hoher, aber weicher Säure – perfekt, um Schmorgerichte zu beleben. Die geringe Tanninintensität lässt die Wildfasern zart wirken, während die Säure die Sauce trägt und die Süße der Maronen balanciert. Ein Hauch Gewürz und Mandel aus dem Ausbau runden die Kombination ab. So entsteht ein vitales, mediterranes Gegenstück zur herbstlichen Tiefe des Gulaschs – lebendig, trinkanimierend, präzise.
Cabernet Sauvignon (Stellenbosch WO, Südafrika)
Dunkle Cassisfrucht, Zedernholz und feinkörniges Tannin geben Struktur und Noblesse. Die warme Würze und reife Frucht umspielen die Wildaromen, während die Säure die Preiselbeersauce fokussiert. Ein präziser Holzeinsatz liefert Länge und Seidigkeit, ohne Schwere. Mit Luft entfalten sich Graphit- und Kräuternoten, die ausgezeichnet mit Maronen, Wurzelgemüse und einem Hauch Kakaopulver in der Sauce korrespondieren – kraftvoll, dennoch ausgewogen.
Das Rezept:

Hirschgulasch mit Maronen & Preiselbeersauce
Kochutensilien
- 1 Schmortopf oder Dutch Oven
- 1 Große Pfanne
- 1 Schneidebrett & scharfes Messer
- 1 Holzlöffel / Schöpflöffel
- 1 Hitzefeste Schüssel (Maronen)
- 1 Messbecher
Zutaten
Für das Gulasch:
- 500 g Hirschkeule in Würfeln
- 2 EL Butterschmalz
- 1 Zwiebel gewürfelt
- 1 Karotte gewürfelt
- 1 Stange Sellerie gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen fein gehackt
- 1 EL Tomatenmark
- 250 ml Wildfond
- 200 ml trockener Rotwein
- 1 Lorbeerblatt
- 4 Wacholderbeeren leicht angedrückt
- 1 TL Kakaopulver ungesüßt
- Salz & Pfeffer
Für Maronen & Sauce:
- 150 g vorgegarte Maronen grob gehackt
- 2 EL Preiselbeeren aus dem Glas
- 1 TL Rotweinessig
- 1 TL Honig
- 1 EL Butter
Zum Abrunden:
- 1 TL frischer Thymian gehackt
- 1 EL kalte Butter zum Montieren
Zubereitung
Fleisch anrösten:
- Butterschmalz im Schmortopf erhitzen, Hirschwürfel portionsweise kräftig anrösten, herausnehmen und salzen.
Gemüse anschwitzen:
- Zwiebel, Karotte, Sellerie und Knoblauch im Bratfett glasig dünsten, Tomatenmark kurz mitrösten.
Ablöschen & schmoren:
- Mit Rotwein ablöschen, auf die Hälfte einkochen; Wildfond, Lorbeer, Wacholder, Kakaopulver zugeben, Fleisch zurück in den Topf, Deckel aufsetzen und bei sanfter Hitze 90 Minuten schmoren.
Maronen & Sauce:
- Maronen in Butter schwenken; Preiselbeeren, Honig und Rotweinessig einrühren, kurz glasieren und unter das Gulasch heben; weitere 10 Minuten ziehen lassen.
Finale & Abschmecken:
- Thymian zugeben, mit Salz und Pfeffer final abschmecken; mit 1 EL kalter Butter montieren für Glanz und Bindung.
Empfohlene Beilagen
- Kartoffelknödel oder Serviettenknödel
- Cremige Polenta mit Parmesan
- Buttriger Rosenkohl aus der Pfanne